Begegnungen

An manchen Tagen will ich mir einfach nur die Decke über den Kopf ziehen. Das kennt vermutlich jede/r. Wenn es bei mir so weit ist, sage ich mir: es ist ok. Manchmal sage ich mir sogar: „du darfst das!“. Denn es gibt da auch einen Anteil in mir, der Angst davor hat, dass es so überwältigend und lang anhaltend wie früher wird. Früher standen diese Tage quasi fast fix am Wochenplan. Ich habe mich zurückgezogen, weil die Welt zu schmerzhaft für mich war. Ich bin ganz normal zur Arbeit gegangen, aber auch dort, hab ich wo es nur ging Kontakt vermieden. Ich wollte einfach mit niemanden reden.

Dramen haben zu meinem Leben dazugehört. Für mich war das normal. Ich habe mich immer wieder mal umgesehen und nach Erleichterung gesucht, Dinge ausprobiert. Aber irgendwie hab ich mich auch über diesen Schmerz definiert. Mit 30 hat es mir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Mein Weltschmerz war so groß, dass ich einfach dran bleiben musste. Ich hab mich auf den Weg gemacht, mir Unterstützung geholt und mich dadurch nicht alleine mit meinem scheinbar fast unlösbaren Verstrickungen gefühlt. Heute ich bin wahnsinnig dankbar dafür, wie sich mein Leben verändert hat. Das bedeutet nicht, dass immer alles super klasse und easy ist, aber all den Herausforderungen, die das Leben eben so bietet, all den Themen, die angesehen werden wollen, begegne ich ganz anders. Und ich sehe in den „Decke-über-dem-Kopf“-Tagen eine freundliche Erinnerung, das ich meinen Bedürfnissen Gehör schenken darf. Diese Erleichterung hat jeder verdient. Ich geh gerne ein Stück des Weges mit dir!